Reisebücher

Leseprobe aus der Reisebeschreibung »Nahtstellen«

Eisenhüttenstadt

Das Schönste an Eisenhüttenstadt ist seine Lage zwischen Oder und Oder-Spreekanal. Der ist an seinem östlichen Ende breit wie ein Strom und umschlingt in einem weiten Bogen wie ein natürlicher Wasserweg den Ortsteil Fürstenberg. Schlaube-Tal und Kloster Neuzelle, ganz in der Nähe, sind landschaftliche und kulturelle Kostbarkeiten, die man dem kargen Brandenburg nicht zutraut. Auch der Niederlausitz nicht, die 1815 von Sachsen an Preußen fiel. Wenn es in Deutschland eine Landschaft gibt, die unterschätzt wird, so ist es die Lausitz. Allein der Name stößt ab, der der Niederlausitz im Besonderen,  und verbindet man ihn, wenn überhaupt mit Menschenwerk, so mit Braunkohletagebauen in plattem, dürrem Land. Dass einmalige Landschaften wie der Spreewald und der Muskauer Landschaftspark des Fürsten Pückler, sein Schloss Branitz bei Cottbus und das wunderbare Schlaubetal zur Lausitz gehören – wer weiß es, wer denkt daran?

Der landschaftliche Reiz ist belanglos für die Zukunft von Eisenhüttenstadt. Darauf ist nicht zu bauen. Denn in der ruhigen Landschaft der Oderauen geschah zur Mitte des vorigen Jahrhunderts etwas Gewaltsames, Abnormes: Ein Standort der Schwerindustrie wurde ohne jede natürliche oder wirtschaftliche Grundlage (Eisen- oder Kohlevorkommen, Arbeitskräfte, reichlich Energie) in die grünen Wiesen gestampft. Wie die Kreation war ihr erster Name Implantat: Stalinstadt. Nichts war vorhanden, alles musste herangeschafft werden. Für die Rohstoffe gilt das weiterhin. Doch Arbeitskräfte gibt es, wie in der gesamten Region, nun zu viel. Die einst Angelockten müssen abziehen, wollen sie weiter aktiv bleiben.

Energie ließ sich damals aus den umliegenden Braunkohlekraftwerken noch am leichtesten beschaffen. Die Nähe dieses in der DDR knappen Gutes und die Lage am Fluss dürften den Ausschlag  gegeben haben, an diesem Ort, den nichts dazu prädestinierte, Stahl zu erzeugen.

Eisenhüttenstadt verdankt seine Existenz einzig der Amputation Schlesiens und der deutschen Teilung. Das alte Mitteldeutschland war kein Land der Montanindustrie. Die war in Oberschlesien, dem Waldenburger Gebiet und an Ruhr und Saar beheimatet. Die wenigen sächsischen Kohle- und Erzlagerstätten waren bereits erschöpft oder erlaubten keine großindustrielle Verwertung mehr.  Den Abbau des Urans behielt sich die Sowjetunion vor. Die Braunkohle hatte als der in Mitteldeutschland einzig reichlich  vorhandene Rohstoff im Bitterfelder Raum eine chemische Industrie hervorgebracht. Sie war zur Nazi-Zeit aufgeblüht, weil man autark sein wollte. Autark wollte auch die DDR sein, obwohl ihr Gebiet und die deutsche Wirtschaftsgeschichte dagegenstanden. Die DDR trachtete um jeden Preis danach, Stahl, einen der Basisstoffe des neuzeitlichen Wirtschaftslebens, auf eigenem Gebiet zu erzeugen. Der Beschluss dazu und über den Ort der Produktion wurde Mitte 1950, also sehr schnell schon nach Gründung der DDR, gefasst. Im folgenden Jahr begann der Bau des Eisenhüttenkombinats. Es war ein Kraftakt, der Mitte 1953 abgeschlossen war und eine neue Stadt von zunächst etwas über 15.000 Einwohnern hervorgebrachte.

Der Name Stalinstadt war recht gewählt. Nicht allein wegen der Bedeutung des Decknamens des roten Zaren Schugaschwili. Mehr noch, weil dieser industrielle Gewaltstreich nur (wenngleich auf niedrigerer Stufe) mit anderen autoritären Entscheidungen, Städte, Industrieanlagen oder Residenzen aus dem Nichts zu schaffen, zu vergleichen ist: Stalins gewaltsam durchgesetzter Industrialisierung Russlands, dem Bau des VW-Werkes mit zugehöriger Stadt (Wolfsburg) durch die Nazis, dem Bau von Haupt- oder Residenzstädten durch absolute Monarchen aus dem Nichts (Versailles, St. Petersburg, Karlsruhe). Der Vergleich mit Karlsruhe liegt, so kurios es klingt, besonders nahe. Dort wurde eine Stadt aus der Retorte hufeisenförmig um das Königsschloss gebaut. Ein Stahlwerk kann man wegen seiner Emissionen nicht derart dicht an eine Stadt setzen wie ein Schloss – aber das Prinzip ist in Eisenhüttenstadt das Gleiche. Die Stadt ist auf das Stahlwerk hin gebaut. Es schließt die Sichtachse der Hauptstraße, der Lindenallee und früheren Leninallee. Die Idee des Sozialismus triumphiert architektonisch: Arbeit nährt, Arbeit ist glorreich, Arbeit ist der Fokus des menschlichen Lebens.

Doch es ist etwas anderes, vom Zentrum der Stadt auf ein Stahlwerk zu blicken als auf eine Kathedrale, ein Schloss oder einen Obelisken. Ein Stahlwerk lebt. Der Blick darauf ist ein freudiger nur, solange es aktiv ist. Der Blick auf ein stillgelegtes Stahlwerk macht betroffen, denn man weiß, was es für jeden in der Stadt bedeutet. Der Blick auf die Ruine einer Kathedrale oder eines Schlosses büßt wenig an Ästhetik gegenüber dem ursprünglichen Zustand ein. Nicht umsonst baute die Romantik Ruinen oder täuschte sie vor (Schloss Pfaueninsel). Ohne Schloss und Kathedrale lässt sich allemal leben.

Eisenhüttenstadt fordert nicht nur den Vergleich heraus mit der Gewaltsamkeit anderer autoritärer Stadtgründungen, sondern auch mit der Willkür gegen die Landschaft, wie sie sich in der Planung und dem Ausbau der meisten amerikanischer Städte manifestiert. Die draufgängerische Bauweise hat erst in den 60er Jahren auf West-Europa übergegriffen. In Amerika standen und stehen aber trotz wuchernder Religiosität und Aktivismus nie Kirchen oder gar Produktionsstätten im Mittelpunkt der Städte, sondern die Gehäuse, in denen über die Produktion verfügt wird (Bürohäuser und -türme). Sie sind das Pendant des Big Business zu Schlössern und Kathedralen. Was im Mittelpunkt einer Stadt steht, zeigt, was man vergötzt und  wo die Macht liegt. Darin lag die ganze Schwierigkeit, den Schlossplatz in Berlin wiederzubebauen. Man hatte nichts, zu dem man sich bekennen wollte. Am Ende blieb die Verlegenheitslösung Kultur.

Sieht man es rein gedanklich, nicht bauästhetisch, schneidet die DDR bei der Konzeption einer neuen Stadtarchitektur nicht schlecht ab. Die Idee, eine Stadt auf ein Werk ausgerichtet zu bauen, hat es in dieser Art vorher nicht gegeben. In Siemensstadt (Berlin-Spandau) folgt wie in den meisten Fällen von ‚Arbeiterwohnungen‘ die Zuordnung der Wohnhäuser zum (außerhalb der Stadt angesiedelten) Werk rein funktionellen und anderen praktischen Gesichtspunkten, nicht neuer Ästhetik oder einer Weltanschauung. In Wolfsburg verhält es sich kaum anders. Die Karl-Marx-Allee (frühere Stalinallee) in Ost-Berlin ist dagegen ein bemerkenswerter Versuch, für den Sozialismus neue Wohnstandards zu entwickeln. Der Palast der Republik war für eine neue Gesellschaftsordnung hervorragend an- und ausgelegt: Staatsleben und Volksvergnügen sollten unter demselben Dach stattfinden, um Nähe zu demonstrieren. Ob das Volk (jedenfalls in seiner Mehrheit) diese Nähe zur Macht wirklich sucht, ist eine andere Frage.

In Europa hat die Geschichte den Städtebau geprägt und für die Nachwelt schwer verrückbare Vorgaben geschaffen. Nur in Polen und Deutschland mussten angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen der Innenstädte durch den Krieg grundsätzliche Entscheidungen über den Neuaufbau getroffen werden. In Polen entschied man sich eindeutig für die Geschichte, selbst wenn sie, wie in Danzig und Breslau, nicht die eigene war. Lediglich Stalin sorgte in Warschau mit seinem ‚Geschenk‘ eines bombastischen Kulturpalastes im Sowjetstil für einen neuen Akzent. In der DDR entschied man sich fast durchgehend für das Neue und gegen das Alte. In West-Deutschland und West-Berlin suchte man meist einen (oftmals faulen) Kompromiss, der zu befremdender Vermischung führte. In West-Berlin gab es zudem wahllos architektonische Ausschläge in die verschiedensten Richtungen. Experimentieren in von der Zerstörung geschaffenen Freiräumen und als Ausweg. Im Falle der Neubebauung des Schlossareals entschied man sich für die Vergangenheit (Schlossattrappe) und die Kultur, allerdings in ihrer Ausrichtung auf die Vergangenheit (Museen für außereuropäische Kulturen). Von Zukunftsfreudigkeit zeugt das nicht. Aber die DDR beweist: Wenn das Volk nicht gewonnen ist, nützt Zukunftsfreudigkeit, selbst wenn sie in der Nationalhymne beschworen wird, gar nichts.

Wie keine andere Stadt außer Berlin, Sydney oder Brasilia, lädt Eisenhüttenstadt ein zur Auseinandersetzung mit den Problemen neuzeitlicher Ästhetik. Moderner Komfort erregt bei der Mehrzahl der Menschen Wohlbehagen, moderne Ausdrucksformen der Architektur jedoch sehr häufig Unbehagen. Das hat es bei früheren Wechseln des Baustils derart massiv nicht gegeben. Schimpfkanonaden der Modernisten gegen das Banausentum der Masse und deren prominente Fürsprecher (darunter Prinz Charles) lösen das Problem nicht, sondern zeugen eher von der Hilflosigkeit neuzeitlicher Architekten, die Harry Mulisch in seinem Roman ‚Die Entdeckung des Himmels‘ als Friedensverbrecher brandmarkte. Die Architektur kann nicht wie die anderen Künste den elitistischen Ansatz wählen, weil sie wegen des Nutzwertes ihrer Werke sich deutlich von ihnen unterscheidet. Sie muss nicht nur künstlerisch überzeugen, sondern auch von der Mehrzahl der Menschen angenommen werden. Architektur muss die Menschen für sich einnehmen.

Für sozialistische Architektur war ein solcher Ansatz zwingend vorgegeben. Mehr noch, sie sollte den Menschen, zuvörderst den Benutzern der Gebäude, dienen. Sie hätte demnach, im Einklang mit sich selbst, konsequent dem Grundsatz des Bauhauses anhängen müssen (die Natur verfolgt ihn bis zur Perfektion), wonach das Nützliche zugleich das Schöne ist oder jedenfalls als Nützliches im Schönen seinen vollkommensten Ausdruck findet. Auf der Grundlage dieser Idee hat Gropius etwa im Bauhausgebäude die Heizkörper so platziert, dass sie wie Gemälde oder Skulpturen die Wände zieren. Bis ins Extrem verfolgt wurde dieser Ansatz im Centre Pompidou in Paris, wo das Innenleben des Gebäudes, vorwiegend Rohrleitungen, nach außen gekehrt wurde.  Den Blick der Einwohner auf das Stahlwerk, die Lebensgrundlage der Stadt, führen, folgt dem gleichen vernünftigen Gedanken, ohne ihn überzustrapazieren.  Zum eigenen Schaden lehnte die sozialistische Kunstauffassung das Bauhaus jedoch als bürgerlich-schwächliche Tendenz ab und zog den kämpferisch-pathetischen dem sachlich-formschönen Ausdruck vor. Sozialistische Architektur sollte den Menschen also nicht nur durch Gestaltung und Gefallen daran einnehmen, sondern für eine bestimmte Lebensweise vereinnahmen. Das aber widerspricht dem für sozialistische Architektur verbindlichen Grundsatz, dass sie dem Menschen zu dienen hat. Durch Dienst am Menschen oder an einer den Menschen dienenden Sache die Menschen für sich einnehmen (der preußische Staat hat das dem Ansatz nach versucht, und manchmal ist es ihm gelungen), ist etwas anderes, als die Menschen kämpferisch für die eigene Sache vereinnahmen. Die sozialistische Architektur, ob in Moskau, Warschau oder Ost-Berlin, weniger in Bukarest, hat stets zwischen den beiden Tendenzen geschwankt und sich meist, wiederum zu ihrem eigenen Schaden – wie in Deutschland die wilhelminische Architektur – für das zweite entschieden. Sie fiel darum ab ins Pompöse, Erdrückende, die hohle, aber gewalttätige Geste.

In Eisenhüttenstadt ist davon wenig zu spüren und man darf deshalb die sozialistischen Wohnbauten der ersten Stunde als durchaus gelungen bezeichnen. Sie haben gegenüber der Bebauung der früheren Stalinallee in Ost-Berlin den Vorzug der bescheideneren Dimension, der schlichteren Gestaltung (Verzicht auf Türme, hohe Torbögen, Kolonnaden)  und der geschlosseneren Bauweise (in Blöcken). Hier gab es für Bauherrn und Architekten nicht den psychologischen Druck, eine Pracht- und Vorzeigestraße zu bauen. Der traditionelle Charakter eines Stadtviertels ist gewahrt, weil die Durchgrünung dem Straßenverlauf folgt. Der Stadtkern ist keine Schlafstadt wie viele Neubausiedlungen in Ost und West. Läden und Lokale, Kinos sind eingestreut. Flachdächer überwiegen und sind wie zahlreiche andere Bauelemente der Moderne verpflichtet. Da jedoch Giebeldächer eingestreut sind, entsteht kein Eindruck der Monotonie. Die Fassaden sind morgenländisch gehalten, aber recht kleindimensional bemalt und verziert. Die Nähe zum Bauhaus ist unverkennbar, wird aber durch die Klobigkeit der Wohnblöcke und den Außenschmuck verdrängt. Traufen sind nicht zu erkennen – eine teure und technisch komplizierte Bauweise. Stattdessen schließen Friese die Fassaden nach oben ab. Die Wohnungen sind geräumig, sonnig, zweckmäßig ohne dies hervorzukehren. Überraschend klein sind die Balkone; dafür gibt es viele geräumige Terrassen für alle Bewohner. Die Innenhöfe sind riesig und vielfältig genutzt.

Störend ist die faschistoide Wucht, die trotz der bescheidenen Dimension von den Wohnblöcken ausgeht. Sie wirken allesamt wie Amtsgebäude, nicht wie Rückzugsbereiche ins Private. Gleichwohl führen diese geordneten, extrem übersichtlichen Wohnverhältnisse dazu, dass aus Arbeitern (Proletariern) Kleinbürger werden. Das war wohl das Ziel der Politik Ulbrichts, der selbst ein Urtyp des Kleinbürgers war. Zille soll gesagt haben, man könne mit einer Wohnung einen Menschen wie mit einer Axt erschlagen. Gesicherterer ist die Feststellung, dass Wohnverhältnisse den Menschen in seiner Persönlichkeit prägen. Ost und West verfolgten nach dem Kriege das gemeinsame Ziel, die Arbeiter durch neue Wohnungen zu entproletarisieren, was nur heißen konnte, sie zu Kleinbürgern umzuformen. Der Unterschied zwischen beiden Gesellschaftssystemen lag im Stil, den man dazu wählte. Es wäre interessant, die Menschen zu befragen, ob sie lieber in einem Viertel, wie es das Zentrum von Eisenhüttenstadt bildet, oder lieber in den schicken Wohnsilos der Gropiusstadt am südlichen Rand Berlins wohnen wollten, hätten sie die Wahl.

Nähere Betrachtung verdient das Friedrich-Wolf-Theater, weil es sich um eine markante Mischung aus Bautradition (Klassizismus) und Elementen der Moderne handelt. Wie wichtig den neuen Oberen Kultur für die Arbeiter war, erfährt man daraus, dass das Theater nach seiner Eröffnung 1953 zunächst mit Hilfe einer davor gestellten Dampflokomotive beheizt wurde, weil die Heizanlage nicht rechtzeitig zur Stelle war. Kann man Kultur begeisterter angehen? Seriöses Theater wird in dem Gebäude seit der Wende nicht mehr geboten. Rentiert sich nicht. Billige Unterhaltung muss dafür sorgen, den Bau über die Zeit zu retten.

Die Neubauten, die denen der ersten Stunde des enthusiastischen Aufbaus des Sozialismus folgten, sind von weitaus geringerer architektonischer und Materialqualität. Die geschlossene Bauweise wurde aufgegeben. Wohnsilos, wenngleich verhaltener als im Westen, entstanden. Bunte Farben ersetzten wie im Westen den Fassadenschmuck. Die finanzielle Wirklichkeit hatte die sozialistische Idee und Begeisterung schnell eingeholt. Was immer man vom Sozialismus und der DDR im Besonderen hält – es ist schade dass der ursprüngliche Ansatz nicht weiter verfolgt wurde. Denn es ist schön, eine menschenfreundliche Idee am Werke zu sehen, selbst noch in ihrem Scheitern. Das mitten im Zentrum verfallende Hotel Lunik steht mit seiner sehenswerten Tristesse Symbol für den tiefen Fall des Sozialismus.

Eisenhüttenstadt lädt architektonisch zum Nachdenken ein. Es wäre empfehlenswert, Touren für am Städtebau Interessierte von und nach Berlin über Dessau und Eisenhüttenstadt, ggf. unter Einschluss von Weimar anzubieten. Eine herausfordernde Aufgabe für arbeitslose Architekten oder umtriebige Architekturstudenten!

 Mit ihrem Namen wurde die sozialistische Neugründung nicht glücklich. Die Peinlichkeit, ihn abzulegen, wurde 1961 administrativ hinter der Eingemeindung der Nachbarorte Fürstenberg und Schönfließ verhüllt. Da man deren Namen auch unterdrückte, gab sich diese Art der Entstalinisierung als lokaler Bürokratenstreich zur Verwaltungsvereinfachung aus. Es lässt sich nur raten, warum man die Stadt nicht einfach in Stahlstadt umbenannte. Das wäre kürzer und prägnanter gewesen. Wahrscheinlich lag Stahlstadt zu nahe an dem ersten Namen und hätte Witze oder jedenfalls laufende Versprecher provoziert. Mit dem gewählten Namen, der ebenso sperrig wie altertümelnd und zudem schepperndstes Amtsdeutsch ist, war man davor sicher. Im Zuge einer ideologisch lockereren Betrachtung der deutschen Geschichte, als es vordem der Fall war, wurden Fürstenberg und Schönfließ bereits 1987 als Ortsteilnamen wieder zugelassen. Zu der köstlichen Kombination Stalinstadt-Fürstenberg ist es also nie gekommen.

(Wann endlich schreibt ein Historiker einmal die Geschichte der deutschen Orts- und Straßennamen? Es ist ein ergiebiges und amüsantes Thema, denkt man etwa an den Theodor-Heuß-Platz in Berlin, der als Reichskanzlerplatz begann, dann vom Adolf-Hitler-Platz zum Benito-Mussolini-Platz mutierte, um schließlich über eine Rückbenennung in Reichskanzlerplatz bei seinem jetzigen Namen zu enden. Oder an das Dorf Quilitz, das erst zu Neu-Hardenberg, 130 Jahre später zu Marxwalde wurde, ehe es zu Neu-Hardenberg zurückfand. Hinter Umbenennungen steht nicht nur eine allgemeine politische Entwicklung, sondern oft eine sehr konkrete orts- oder personenbezogene. So missfiel Hitler der nach ihm benannte Platz wegen seiner modernen Architektur. Er reichte ihn deshalb an Mussolini bei einem Berlin-Besuch weiter. – Interessant festzustellen ist auch, dass es auf dem Gebiet der vormaligen DDR bis heute kaum eine Straße oder einen Platz gibt, der nach Konrad-Adenauer benannt ist. Selbst Willy Brandt ist nur sehr selten vertreten, während es zwischen den Häusern weiter von Liebknechts, Luxemburgs und Thälmanns wimmelt. Dagegen ist nichts zu sagen, aber einige westdeutsche oder westeuropäische Persönlichkeiten hätten schon eine Würdigung verdient. Im Westen dagegen wäre eine Ehrung der Pariser Kommune oder Rosa Luxemburgs durchaus zu bedenken. Solche Art der Annäherung bedeutet keinen Wandel.)

Polen ist in Eisenhüttenstadt ein fernes Land. Es gibt keine Brücke über die Oder. Etwas außerhalb der Stadt zeugen stehengebliebene Brückenpfeiler, dass es vor dem Krieg zwar nicht die Stadt, aber eine Brücke gab. Eisenhüttenstadt ist das Gegenbild einer Nahtstelle zum Nachbarn. Es ist schwer vorstellbar, dass es jemals dazu wird.  Es steht für sich.

Wie Guben ist Eisenhüttenstadt ein Opfer der Wiedervereinigung; aber es stirbt auf eine äußerlich wenig spektakuläre Weise: Es verdünnt sich in der Landschaft. Als Stadt aus der Retorte, die luftig und durchgrünt sein sollte (der Wahn der ersten Jahrzehnte nach dem Krieg!) herrscht im größten Teil des Stadtgebiets Streubebauung vor. Eisenhüttenstadt erstreckt sich über ein riesiges Gebiet, das seit den Eingemeindungen von 1961 noch enormer geworden ist. Wie die meisten amerikanischen Städte lässt es sich zu Fuß nicht erschließen. Im Rathaus nennt man die Ausdünnung, die die Stadt einmal auf ihren denkmalgeschützten Kern zurückführen könnte, beherzt: Vernetzte Stadtlandschaft mit Knotenpunkten. Der letztere Begriff stammt aus der Verkehrsplanung – im Flugverkehr nennt man die Knoten ‚Hubs‘ (Achspunkte). Die sprachliche Anleihe sagt alles über die Entfernungen zwischen den Knoten, die für Arbeit, Marketing, Freizeit, Kultur und Umwelt stehen sollen, obwohl es eine derartige Durchsortierung nie gegeben hat. Sprachlich lässt sich der Entwurf für die Zukunft sehen. Doch woher soll die Substanz kommen, ihn zu füllen? Und eine großdimensionale Stadt zu unterhalten, ist teuer.

Eisenhüttenstadt hatte in der Zeit von Anfang der 70er bis Anfang der 90er Jahre etwas über 47.000 Einwohner. Derzeit sind es noch gut 32.000. Die Tendenz ist fallend. Für 2010 rechnet man mit nur noch 30.000, 2015 mit 27.500 Einwohnern. Etwa 6.000 Wohnungen stehen leer. Der Rückbau macht nicht vor Kitas halt, da die Bevölkerung bereits überaltert ist und weiter altert. 27 % der Einwohner sind über 65 Jahre, nur 9% sind 0 bis 16 Jahre alt. Der Abriss von Häusern geht mit der baulichen Aufwertung des Viertels einher (Modernisierung, ästhetische Aufbesserung). Das ist erfreulich. Ob die Stadt überleben wird, hängt zum einen von der Weltkonjunktur ab (Nachfrage nach Stahl), zum anderen von der Wettbewerbsfähigkeit der Produktionsstätten. Sie gehören mittlerweile dem größten Stahlerzeuger weltweit, Acelor-Mittal, und sind rentabel. Doch das will im Rahmen eines weltweit operierenden Unternehmens wenig heißen. In einigen Jahren kann es anders sein, wenn nicht weiter investiert wird. Diversifizierung ist angesagt. Woher soll sie kommen?  Die Stadt ist auf Monokultur angelegt. Zur Verflechtung mit Polen fehlt es schon an einer Brücke. Innovation vor Ort setzte wissenschaftliche Einrichtungen voraus. Selbst Tourismus täte sich schwer. Es gibt kaum Restaurants, die den Namen verdienen. Das Essen ist miserabel, allerdings zu Preisen, die nahe bei den früher in der DDR üblichen liegen. Die gute Verkehrsanbindung nach Westen, das großartige Freizeitangebot für Wassersportler und Wanderfreunde reichen nicht aus, neue Industrien in ausreichender Zahl anzulocken. Zwar ist eben für 600 Millionen Euro ein Wellpappe-Werk eröffnet worden. Doch es bringt nur 200 Arbeitsplätze (laut Radio sogar nur 175), weil es mit modern Maschinen ausgestattet ist. Das ist kaum mehr als ein Schulterklopfen für die Region.

In Fürstenberg hat man vor zwei Jahren am Oder-Spree-Kanal einen Hafen angelegt. Die Baukosten haben sicher 5-10 Millionen Euro betragen, denn auf etwa 300 Meter Länge sind ein Betonschwimmsteg für die Fahrgastschifffahrt, ein weiterer (ich zitiere) für die Flusskreuzfahrt-schifffahrt und zwei Aluminium-Schwimmstege für Sportboote entstanden. Dazu ein Dusch- und Toilettenhaus, eine Slip-Anlage (zur Wasserung von Booten). Ich treffe kein einziges Schiff während meines Aufenthalts in Fürstenberg an. Nur ein paar Fische  und eine Bisamratte sind an den Stegen im Wasser. Fahrpläne oder Hinweise auf Schiffsverkehr gibt es nicht. Nach glaubwürdiger Aussage von Anwohnern hat in diesem Hafen noch nie ein größeres Schiff angelegt. Nicht einmal ein Bootsverleih für Ausflügler wagt sich her. Auf der Oder und dem Oder-Spree-Kanal überhaupt ein Schiff zu sichten, ist, wie mir scheint, aussichtsloser als einem Wolf in der Lausitz zu begegnen. Auch zwei private Anlegestellen sind unbelegt. Kein Mensch ist zu sehen.  Aber auf einem der Stege weht die neuseeländische Flagge.  Ein Symbol?

Der mit EU-Geldern erbaute Hafen ist typisch für die Verschwendung von Steuergeldern in Form von Zuschüssen. Beamte lassen sich viel zu leicht von der vorgeblichen Nützlichkeit eines Projekts überzeugen. An anderen Stellen, wo Geld dringend benötigt wird, fehlt es. Meine Tätigkeit in Brüssel hat mich zum Todfeind jeder Subventionierung gemacht.

Im Hotel übernachten außer mir noch ein Dutzend andere Männer. Keine Handlungsreisenden, wie man sie häufig in Hotels anderswo allein mit ihren Gedanken und einer Zeitung an den Frühstückstischen trifft. Techniker und Monteure treten in Gruppen auf, sind gesellig. Es sind unsere Friedenslandser, die Deutschland wieder hochgebracht haben, nachdem die Landser in Uniform auf Befehl eines ehemaligen österreichischen Landsers Europa und das eigene Land verheert hatten. Die Leute am Nachbartisch haben im Stahlwerk und der Wellpappefabrik zu tun. Für ein, zwei Tage. Dann geht es weiter, meist viel weiter. Bolzen, Hubschrauben, Schwingung, knallig, Strömungen, Laufräder, Drähte, Finger weg, Azerbaidjan, Absturz, Taipeh, Peking, Tschechien, Spanien, Vorarbeiter, Chef, ehrgeizig, hundsgemein dringen als Sprachfetzen in mein Ohr. Es klingt wie der Austausch von Kriegserlebnissen am Sonntagsnachmittagskaffeetisch in den 50er Jahren unter den Männern meiner Familie, die nicht ‚draußen‘ geblieben waren. Ich lauschte als Junge gebannt und gespannt – bis Tante Lotti sagte: Jetzt reicht’s aber. Wisst ihr nichts anderes? Ich hätte gern noch mehr gehört vom Schinden im Dienst, von den Siegesparaden in Paris und Prag, vom Hungern, Fluchen und Sterben am  Nordkap, in den Bunkern des Atlantik Walls, auf der Krim, am Peipussee, vom Iwan und Tommy, der gegenüberlag, den hinterhältigen serbischen Partisanen. Hier lausche ich entspannt, obwohl auch das Leben dieser Friedenslandser hart und nicht ungefährlich ist.

Oben, auf meinem Zimmer schalte ich den Fernseher ein. Deutschland exportiert wieder Landser in Uniform. Zuwendung brauchen sie, klagt der Wehrbeauftragte, Anerkennung verlangt der Verteidigungsminister. Arme Teufel! Klügere Politiker brauchten sie! Politiker, die nicht sich selbst und dem Volk einredeten, Deutschland führe keinen Krieg, sondern leiste einen Beitrag zu einem ‚Verteidigungseinsatz‘ oder gar eine ‚Wiederaufbaumission‘ am Hindukusch. Deutschlands Freiheit werde dort verteidigt. Warum macht man sich und den Gutgläubigen das vor? Deutschland führt einen Angriffskrieg in Afghanistan! Der Westen hat in Kabul ein ihm genehmes Regime etabliert und will ihm nun, was es aus eigener Kraft nicht vermag, im ganzen Land zur Macht verhelfen. Es scheint unmöglich – aber man will mit dem Kopf durch die Wand. Man ist ja ‚von der legitimen Regierung‘ zu Hilfe gerufen. Richtig: Dazu hat man sie ja eingesetzt. Breschnew lässt grüßen. Heute hat der ‚grüne‘ Wehrexperte Nachtwei Dienst am Krieg. Er hetzt von frühmorgens bis spätabends schneidig quer durch alle Kanäle.  Er will mehr Polizei statt Militär. Sagt aber nicht, wo sie herkommen soll, wieso die mühevoll aufgebaute afghanische Polizei nicht korrupt sein sollte wie die Regierung. Ich verstehe immer besser den Kriegstaumel 1914. „Keine Parteien mehr!“ Da sind wir keine hundert Jahre später wieder angelangt. Die einzigen, die heute den Krieg als Mittel der Politik ablehnen, sind die Gleichen wie damals – linke Außenseiter. Die SPD hält nie an ihren Prinzipien fest, und die Grünen – gut zu wissen – unterstützen den Krieg in Afghanistan aus Ideologie. Die Taliban sind antimodernistisch, also böse, also kann man sie mit Gewalt von der Macht vertreiben. Das ist ‚Bush- Logik‘! Die US-Logik des Kalten Krieges, die damals wenigstens noch etwas Sinn machte. Jeder Krieg, der aus ideologischen Gründen geführt wird, ist ein ‚Heiliger Krieg‘. Seit Joschka Fischer führen die Grünen heilige Kriege. Warum marschiert der Westen nicht in Saudi-Arabien ein, um den Frauen dort zu ihrem Recht zu verhelfen? Warum nicht in afrikanische Staaten, in denen Frauen sexuell verstümmelt werden? Warum nicht in Tibet, um ein Volk in seiner Identität und Kultur zu bewahren?  An den Grünen zeigt sich, wie heuchlerisch die Politik mit den Menschen umgeht. Und leider oft genug Erfolg damit hat. Mit Realpolitik hat es wenig zu tun; denn es gibt andere Mittel, um die Gefahren für den Westen abzuwenden, die von einer erneuten Machtübernahme der Taliban drohen könnten. Man kann mit ihnen verhandeln; es gibt ausreichend nachrichtendienstliche Mittel, sie zu überwachen, sollten sie wieder an der Macht sein; es wäre leicht, sie erneut zu stürzen, sollten sie sich nicht an Absprachen oder Bedingungen halten. Nichts wird in diese Richtung hin versucht. Der Westen sitzt – nach Vietnam, Somalia, dem Irak – wieder einmal wie Mephisto als Pudel in der Falle. Rein ist er gegangen, weil er nicht aufgepasst hat, nun kommt er nicht wieder heraus, ohne das Gesicht zu verlieren. Aber er sollte lieber sein Gesicht verlieren als weiter das Leben junger Menschen für eine unmögliche Sache opfern. Den Kampf gegen die Piraterie im Golf von Aden, die er selbst hervorgerufen hat, geht der Westen mit erstaunlich geringem Einsatz an.

Pieksauber wie in Eisenhüttenstadt habe ich die Straßen sonst nur in Japan gesehen. Trotz leer stehender Wohnblocks finde ich nirgendwo Graffiti-Schmierereien, auch keine linken oder rechten Parolen an den Häusern. Selbst aufdringliche Werbung ist selten zu finden. Wer die Stimmung in Ostdeutschland zu DDR-Zeiten nachzuempfinden sucht, wird sie am ehesten in Eisenhüttenstadt finden. Denn das unterschied Ost und West am allermeisten: Dumme und hohle politische Parolen auf billigen Spruchbändern hie, omnipräsente, kreischende, verdummende Werbung da. Beide Formen kollektiver Ansprache wollen die Menschen entmündigen. Aber dem Geldgierigen gelingt es dank psychologischen Raffinements besser als dem plumpen Gutmenschen. Gegen diesen kann man sich zur Wehr setzen, jenem ist man hilflos ausgesetzt. Was nicht wehtut, kann man nicht verbieten, nicht bekämpfen. Allenfalls verachten, zu ignorieren suchen. Den Staat kann man entmachten, die Wirtschaft nicht.

An Raffinement hat es der Propaganda aus dem Osten stets gefehlt. Einen Goebbels hat der Sozialismus nie hervorgebracht. Die Russen sind durch besondere Primitivität aufgefallen, und sie haben bis heute nicht aus ihren Fehlern gelernt. Im Westen Deutschlands verzichteten die Alliierten darauf, Siegesmale zu setzen. Alte Kriegerdenkmäler der Deutschen wurden nicht geschliffen. Niemand kam auf die Idee, es müssten Straßen nach Roosevelt oder Churchill, den Befreiern vom Faschismus, benannt werden. Eine weise Entscheidung. Wer erniedrigt, zwingt, gewinnt nicht die Seelen. Stattdessen wurde in den Medien zu Demokratie und Schuld erzogen. Mit großem Erfolg. Von Generation zu Generation vervielfachte er sich, so dass es insbesondere den Amerikanern am Ende fast lästig fiel (Friedensbewegung, Kampf gegen von den USA protegierte Diktaturen, Aktivitäten des CIA). Im Osten Deutschlands wurde in jedem Dorf ein Denkmal für die ruhmreiche Sowjetarmee und ihre, nur ihre, Toten errichtet. In Eisenhüttenstadt ist es besonders gewaltig. Eine politische Torheit – die verordnete Huldigung verhärtete die ohnehin bestehende innere Ablehnung bei den Menschen.

Die Russen lernen wenig aus Fehlern. Beharrlichkeit ist manchmal sympathisch, selten eine Tugend. In der Friedensregelung mit Deutschland wurde der Erhalt der sowjetischen Siegesdenkmäler festgeschrieben. Wie vordergründig gedacht. Keine Regelung wäre auch für Russland die beste gewesen. Es hätte in Deutschland eine Debatte über den Umgang damit stattfinden müssen – und die Russen konnten sehen, ob die Deutschen den Gefühlen der anderen gegenüber ausreichend empfindsam sein würden und ob sie mehr als nur eine Dankbarkeit gegenüber Michail Gorbatschow als Person, nämlich eine für Russland insgesamt wegen des Geschenkes der Wiedervereinigung aufbringen würden. In die so ausgelöste Debatte hätte sich Russland diplomatisch (nicht mit Druck wie in Estland) recht geschickt einbringen können. Vertan. Und statt in der Sache der geraubten Kulturgüter weise zu reagieren, setzte man auf die vergangene Torheit im Umgang mit Nachbarn eine weitere drauf.

Im Westen wurde durch Freundschaftserweise (Berliner Luftbrücke) und zunehmende gleichberechtigte Teilnahme der Deutschen an großen politischen und wirtschaftlichen Projekten (Marshall-Plan, OEEC, Montanunion, EWG) aus Feindschaft Freundschaft auf breiter Ebene. Im Osten konnte sich die Sowjetunion nie dazu entschließen, ihre Satelliten zu gleichberechtigten Partnern zu machen. Die Mitnahme einzelner Astronauten in den Weltraum vermochte nicht die fehlende Herzlichkeit in den Beziehungen zwischen den im Lande stationierten Soldaten und der örtlichen Bevölkerung zu vertuschen. Wirtschaftspartnerschaft gab es nicht. Wer verkündete ‚Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen‘ bewies mit dem Spruch selbst, dass er über die Rolle des gelehrigen Schülers nie hinauszukommen gedachte. Das ist keine Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Westen kam mit der amerikanischen militärischen Vormacht die amerikanische Lebensart auf. Sie brauchte nicht aufgedrückt zu werden, sie verstand es von alleine, sich interessant und vorbildlich zu machen, obwohl sie es gar nicht war.  Wo die Russen den Holzhammer schwangen, übten die Amerikaner Seelenmassage aus, lockten mit Versprechungen. Wie der Sozialismus arbeitete, konnte er nicht erfolgreich sein. In Eisenhüttenstadt wird es einem mit Wehmut wieder einmal klar.

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